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Mittelalterbrot

Begonnen von Courgan, 19. Dezember 2005, 15:19:38

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Courgan

Vor 2 JAhren hab ich in Ottweiler auf dem Mittelaltermarkt mal ein Mittelalterbrot gegessen.

Es ist erfahrungsgemäß auch  sehr einfach in einem Lager nachzubacken, vorausgesetzt man hat einen Backofen.

Zuerst macht man einen einfachen Hefeteig und rollt den aus. Der ausgerollte Teig wird dann mit Schmand bestrichen und mit Schinkenwürfeln bestreut, gepfeffert, gesalzen, evtl. mit Kräutern bestreut und zusammengerollt.
Wielange diese Wurst im Backofen bleiben muß, ist reine Erfahrungssache, mal kürzer mal länger.

Div. andere Füllungen sind möglich.
Nur ein toter Drache ist ein guter Drache!

Dennis

Aus reinem Eigeninteresse - handelt es sich dabei um ein überliefertes Rezept oder hat's einfach jemand "Mittelalterbrot" getauft? Die Zutaten wären zumindest für die einfache Bevölkerung ein bisserl teuer, wenn man so etwas täglich backen würde...
Zwei Wahrheiten können sich nicht widersprechen - Galileo Galilei
Wer immer nur tut, was er schon kann, bleibt immer nur das, was er schon ist. - Henry Ford I.
Wenn Wissen Probleme macht können wir diese nicht durch Unwissenheit lösen - Isaac Aasimov

Courgan

ZitatOriginal von Dennis
Aus reinem Eigeninteresse - handelt es sich dabei um ein überliefertes Rezept oder hat's einfach jemand "Mittelalterbrot" getauft? Die Zutaten wären zumindest für die einfache Bevölkerung ein bisserl teuer, wenn man so etwas täglich backen würde...

Das weiß ich nicht, aber ich hab das schön öfter auf Märkten gesehen.
Abgesehen davon finde ich es noch nichtmal so teuer.
Die Zutaten gabs wohl auch schon im MA.
Nur ein toter Drache ist ein guter Drache!

Dennis

Aus heutiger Sicht vielleicht:
- Speck ist zwar nicht unerschwinglich (der Bauer stellt ja selbst welchen her), aber knapp dürfte er dennoch gewesen sein
- Pfeffer ist ein Luxusgut, was sich sicher kein Bauer außer an Festtagen leisten konnte (Mußte ja über den Seehandel importiert werden)
- Hefe bekam man nicht im Supermarkt, man mußte sie selbst züchten oder kaufen - üblicherweise die Rückstände bei der Herstellung von Wein


EDIT: Hatte Wein- und Bierhefe eben verwechselt...
Zwei Wahrheiten können sich nicht widersprechen - Galileo Galilei
Wer immer nur tut, was er schon kann, bleibt immer nur das, was er schon ist. - Henry Ford I.
Wenn Wissen Probleme macht können wir diese nicht durch Unwissenheit lösen - Isaac Aasimov

Courgan

ZitatOriginal von Dennis
Aus heutiger Sicht vielleicht:
- Speck ist zwar nicht unerschwinglich (der Bauer stellt ja selbst welchen her), aber knapp dürfte er dennoch gewesen sein

Aber er hatte Speck, außerdem schrieb ich, daß es sicherlich alternativen gab

Zitat- Pfeffer ist ein Luxusgut, was sich sicher kein Bauer außer an Festtagen leisten konnte (Mußte ja über den Seehandel importiert werden)

Es gibt sicherlich einheimische alternativen zum Pfeffer die nicht importiert werden mußten. Kräuter zum Beispiel

Zitat- Hefe bekam man nicht im Supermarkt, man mußte sie selbst züchten oder von einem Bierbrauer kaufen (Weinhefe gab es noch nicht). Dürfte auch nicht leicht gewesen sein für den Durchschnittsbauern

Meines Wissens war Brot mit eines der Grundnahrungsmittel. Auch bei Bauern.


Deine Kritik in Ehren, aber gehts hier um Alternativen zu Pommes und Currywurst, oder was es eben im Mittelalter gegeben haben könnte?
Mir geht es nicht darum, wer im Mittelalter was essen konnte, sondern welche Zutaten es schon gegeben haben könnte, bzw. wie ich heute einfach und billig ein natives Essen auf den Tisch bieten kann.


So ganz verstehe ich dein Kritik allerdings nicht. Ist dieser Bereich des Forums dazu gedacht, eben solche Möglichkeiten/Rezepte zu posten, oder darf/soll hier nur gepostet werden, was dir in den Kram paßt?
Wenn das so ist, dann kann man die ganzen Mittelalterkochbücher getrost in die Tonne kicken! Weil was da drin steht, gabs beim Bauern auch nicht.
Nur ein toter Drache ist ein guter Drache!

fengor

Immer ruhig mit den Pferden. Dennis hatte gar nicht geschrieben dass du das hier nicht posten darfst. es ist nunmal so dass vieles was aufm markt als mittelalterlich angepriesen wird eigentlich gar nciht diesen namen verdient. Es geht hier nur darum zu ergruenden ob es sowas frueher gegeben hat oder haben koennte oder ob es sich um eine Erfindung der neuzeit handelt.

ZitatOriginal von Courgan
ZitatOriginal von Dennis
Aus heutiger Sicht vielleicht:
- Speck ist zwar nicht unerschwinglich (der Bauer stellt ja selbst welchen her), aber knapp dürfte er dennoch gewesen sein

Aber er hatte Speck, außerdem schrieb ich, daß es sicherlich alternativen gab

dass streitet dennis doch gar nicht ab

ZitatOriginal von Courgan
ZitatOriginal von Dennis
- Pfeffer ist ein Luxusgut, was sich sicher kein Bauer außer an Festtagen leisten konnte (Mußte ja über den Seehandel importiert werden)

Es gibt sicherlich einheimische alternativen zum Pfeffer die nicht importiert werden mußten. Kräuter zum Beispiel

Baerlauch war meines wissens nach ein hiesiger ersatz fuer pfeffer. aber alles inallem muss die Kueche frueher wohl um einiges gewuerzaermer als heute gewesen sein.

ZitatOriginal von Courgan
ZitatOriginal von Dennis
- Hefe bekam man nicht im Supermarkt, man mußte sie selbst züchten oder von einem Bierbrauer kaufen (Weinhefe gab es noch nicht). Dürfte auch nicht leicht gewesen sein für den Durchschnittsbauern

Meines Wissens war Brot mit eines der Grundnahrungsmittel. Auch bei Bauern.

Nunja  Brot wird sicherlich weit verbreitet gewesen sein wenn es einen ansaessigen mueller gab, ansonsten wird man wohl eher brei aus dem getreide gemahct haben. aber heir scheiden sich die geister und nichts genaues weiss man nicht.

ZitatOriginal von Courgan
Deine Kritik in Ehren, aber gehts hier um Alternativen zu Pommes und Currywurst, oder was es eben im Mittelalter gegeben haben könnte?

es geht um beides. Vor allem soll halt dem Mythos des "falschen Mittelalters" kein weiterer Vorschub geleistet werden

ZitatOriginal von Courgan
Mir geht es nicht darum, wer im Mittelalter was essen konnte, sondern welche Zutaten es schon gegeben haben könnte, bzw. wie ich heute einfach und billig ein natives Essen auf den Tisch bieten kann.

viele ueberlieferte Rezepte haben halt den Nachteil dass sie wohl nur fuer adlige erschwinglich waren waehrend sich die bauern mit kargerer kost die wohl oft aus eintopf und aehnlichem bestand begnuegen mussten.

ZitatOriginal von Courgan
So ganz verstehe ich dein Kritik allerdings nicht. Ist dieser Bereich des Forums dazu gedacht, eben solche Möglichkeiten/Rezepte zu posten, oder darf/soll hier nur gepostet werden, was dir in den Kram paßt?

Dennis hat niemanden verboten zu posten. er hat ledigliche einige Punkte aufgefuehrt die ihn an diesem REzept interessieren.

ZitatOriginal von Courgan
Wenn das so ist, dann kann man die ganzen Mittelalterkochbücher getrost in die Tonne kicken! Weil was da drin steht, gabs beim Bauern auch nicht.

s.o. was die Thematik Bauernessen - Adligenessen angeht. Es ist nunmal so dass vieles was heute billig ist es im Mittelalter eben nicht wahr. und ein heutiges billiges Essen zu einem echten MA Bauern essen zu machen ist nunmal nicht ganz der richtige weg. Dass dann jemand anmerkt dass otto normal bauer dass wohl nicht  jeden tag gegessen hat ist ein voellig legitimer einwand der weder fuer noch gegen das rezept spricht.
Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, daß man sie ignoriert.
Aldous Huxley, 26.07.1894 - 22.11.1963
engl. Schriftsteller und Kritiker


Thjodolfr

Seid doch nicht immer so empfindlich...Courgan, schreib' halt dabei, das dein Rezept aus einem neuzeitlichen Ma-Rezeptbuch stammt und du für historische Stimmigkeit nicht garantieren kannst und schon haben beide Seelen Ruhe ;o)
Der Dennis ist dann beruhigt, dass kein halbwares GroMi-Wissen als fundiertes, recherchiertes  "Mittelalter"-Wissen verkauft wird und du bist zufrieden, weil du mit dem Rezept was Leckeres an den Mann/Frau bringst, was für den Touri vulgaris zumindest so aussieht und dem Hobbyisten gut schmeckt.
Glücklich ist, wer sein ganzes Leben Achtung und Einsicht hat; denn übel ist der Rat, den aus des anderen Brust man häufig erhält (Hávámal 51)

fengor

Und grundsaetzlich: Laut Kategorie-Beschreibung geht es in diesem Unterforum weder ueber Rezepte mit mittelalterlichem Falir, Diskussion ueber die Authentizitaet von verschiedenen Rezepten oder persoenliche Geschmackshitlisten sodnern darum Adressen von guten gastronomischen Marktstaenden zu sammeln ;)
Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, daß man sie ignoriert.
Aldous Huxley, 26.07.1894 - 22.11.1963
engl. Schriftsteller und Kritiker


Courgan

ZitatOriginal von fengor
ZitatOriginal von Courgan
Deine Kritik in Ehren, aber gehts hier um Alternativen zu Pommes und Currywurst, oder was es eben im Mittelalter gegeben haben könnte?

es geht um beides. Vor allem soll halt dem Mythos des "falschen Mittelalters" kein weiterer Vorschub geleistet werden

Ok, ich hab mich vielleicht wegen Dennis´Wort grad etwas angekackt gefühlt. Ich entschuldige mich dafür.

Aber du sprichst da grad einen anderen wichtigen Punkt an, der aber hier nicht in Thema gehört, ich mach nen anderen Thread auf.
Nur ein toter Drache ist ein guter Drache!

Thjodolfr

ZitatUnd grundsaetzlich: Laut Kategorie-Beschreibung geht es in diesem Unterforum weder ueber Rezepte mit mittelalterlichem Falir, Diskussion ueber die Authentizitaet von verschiedenen Rezepten oder persoenliche Geschmackshitlisten sodnern darum Adressen von guten gastronomischen Marktstaenden zu sammeln

Ups, das hab' ich aus dem Thread aber auch nicht rausgelesen...
Glücklich ist, wer sein ganzes Leben Achtung und Einsicht hat; denn übel ist der Rat, den aus des anderen Brust man häufig erhält (Hávámal 51)

fengor

sieht man wenn man auf die forenuebersicht geht und die beschreibung zur kategorie marktstand zu der dieses unterforum geheort durchliest ;)
Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, daß man sie ignoriert.
Aldous Huxley, 26.07.1894 - 22.11.1963
engl. Schriftsteller und Kritiker


Dennis

Verstehe die Aufregung jetzt auch nicht - selbst mit meinen Einwänden heißt das ja noch lange nicht, daß es das Brot nicht gegeben haben könnte. *Mich* hat interessiert, wo das Rezept herstammt, ob das A oder un-A ist sei mal egal. Meine Frage zielte darauf hin, ob ich so etwas herstellen könnte, wenn ich mal zeit für eine bäuerliche Darstellung habe.

ZitatMeines Wissens war Brot mit eines der Grundnahrungsmittel. Auch bei Bauern.
Bestreite ich doch gar nicht, es ging um die Hefe. Man kann Brot aber auch viel einfacher z.B. aus Sauerteig herstellen.

ZitatUnd grundsaetzlich: Laut Kategorie-Beschreibung geht es in diesem Unterforum weder ueber Rezepte mit mittelalterlichem Falir, Diskussion ueber die Authentizitaet von verschiedenen Rezepten oder persoenliche Geschmackshitlisten sodnern darum Adressen von guten gastronomischen Marktstaenden zu sammeln
Ich glaube, dann sollten wir mal die Beschreibung ändern...Für eine Sammlung von "gastronomischen Marktständen" reicht, denke ich, ein einzelner Thread.
Zwei Wahrheiten können sich nicht widersprechen - Galileo Galilei
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SModLudwig (Nikolaus von Rittenhofen - Giacomo)

Ich erinnere mich gerade daran, dass wir doch einen Backofen bauen wollten?!
Supermoderator, Chef und Prügelknabe...

VaTiSi

ja, wollten wir.....
Das Glück ist im Grunde nichts anderes als der mutige Wille, zu leben, indem man die Bedingungen des Lebens annimmt. - Maurice Barrès (1862 - 1923)

Gerhard (Graf Ludwig III v. Saarverden)

aus welchem Material und wo?
Argwohn ist das Messer in Deinem Ärmel und Dein Schild, das Deinen Rücken schützt![/ I]

Fachkraft für Weltfrieden

fengor

aus lehm, irgendwann im winter ;p
Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, daß man sie ignoriert.
Aldous Huxley, 26.07.1894 - 22.11.1963
engl. Schriftsteller und Kritiker


Gerhard (Graf Ludwig III v. Saarverden)

hm, haben wir denn Plan davon?
Argwohn ist das Messer in Deinem Ärmel und Dein Schild, das Deinen Rücken schützt![/ I]

Fachkraft für Weltfrieden

Christina

Ich will helfen!(wenns geht)
Freunde sind die Familie die man sich aussucht.

Gerhard (Graf Ludwig III v. Saarverden)

hm, mein Kühlschrank ist leer, ..kanst mir mal helfen bitte?
Argwohn ist das Messer in Deinem Ärmel und Dein Schild, das Deinen Rücken schützt![/ I]

Fachkraft für Weltfrieden

Christina

ich könnte ... tu es aber nicht *fg* :D
Freunde sind die Familie die man sich aussucht.